Managua

Hätte der Francisco nicht gemeint, ich soll doch mal vorbeischauen, wenn ich in der Nähe bin, dann hätte ich dieses Land mit Diktatur Präsidialsystem wohl übersprungen. Aber so war ich nun da.

Die Hauptstadt Managua wurde durch ein Erdbeben platt gemacht und alles andere als platzsparend wiederaufgebaut. Mit Ausnahme dieses Zeitzeugens.

Hätte der gute Chávez nicht ein paar Ölfässer springen lassen, gäb’s wohl kein Andenken für ihn.

Kulturell gibt es nur die zwei Herren zu erwähnen.

Freiheitskämpfer Sandino rechts und Schriftsteller Darío links. Hinzu kommt ein Boxer der laut Straßenmeinung suizidiert wurde.

Die Stadt liegt an einem großen See und der liegt sinnigerweise tiefer als die Stadt. Damit fließt aber auch der ganze Straßendreck hinein. Biologische Abfälle, Plastikbeutel, Becher und natürlich auch Schmutzwasser aus den Waschstraßen bzw. Öle und Fette der Werkstätten. Beste Voraussetzungen für ein Badeparadies.

Kulinarisch hat Nicaragua überhaupt nichts zu bieten und meine Hoffnungen auf ein gutes Museum wurden zerschlagen. Es ist die 5 $ in keinster Weise wert. Beim Wiederaufbau hat man an vieles gedacht nur nicht an die Fußgänger. Das ständige Gehupe zehrt an den Nerven und beim Überqueren der Straße ist ein Blickkontakt mit den Fahrern nicht möglich. Deren Fensterscheiben sind oft getönt und ihr Fahrstil suggeriert: “Verlass dich ruhig auf die paar Kleckser Farbe, ich habe noch drei Wildschäden frei!”

Nach meinem Ausflug in die Stadt hielt auf die letzten 500 m vor meiner Unterkunft ein Auto. Ich dachte erst an den Francisco, aber weit gefehlt. Der adrette junge Mann wollte wissen, wohin ich denn unterwegs bin. Ins Hotel und da meinte er ich solle doch einsteigen. Ich wiegelte ab, denn mein Hotel war ja gleich ums Eck und die paar Meter konnte ich auch noch gehen. Und dann gab’s Klartext seinerseits. Er würde sich gerne mit mir im Hotel vergnügen. Nicht schon wieder. Also für die Scheiße bin ich ja eigentlich nicht von daheim aufgebrochen…

Ein letztes Wort zum Wetter.