Im Nachhinein ist man ja immer schlauer und hätte ich vorab auf dem Schirm gehabt, wie wenige landeseigene Küchen es gibt, dann hätte ich wohl nur die zugehörigen Länder angesteuert. Daheim kann man zum Mexikaner, Griechen, Türken, Libanesen, Vietnamesen, Thailänder, Mongolen, Chinesen und Japaner. Mehr kommt mir gerade nicht in den Sinn.
Wo es nichts spezielles zum Essen gibt, suchte ich nach Kultur, aber da sieht’s in vielen Ländern mau aus. In Zentralamerika haben Masern, Mumps, Pocken und andere Krankheiten 90 bis 95 % der Urbevölkerung zerlegt und damit auch sämtliche Riten, Bräuche und Traditionen. Im Gegenzug revanchierten sie sich immerhin mit Syphilis. Bei all dem englischen Volk in Neuseeland waren die kulturellen Erwartungen bei Null. Nach fish and chips erweitert man seine Skala um negative Zahlen. Pfui Teufel.
Umso erfreulicher war es für mich nach wochenlangem Fraß endlich mal wieder in den Genuss guter Wertarbeit zu gelangen.

Wenn man die Finger vom Pale Ale und IPA Dreck lässt, findet man kaum schlechte Biere. Es gibt viele Lager, Pilsner und auch ein paar Dunkle, aber obergärige Biere sind Mangelware. Da legt man dann schon mal 7 NZD pro Flasche hin. Eine “Brezel” schlägt mit 2,80 NZD zu Buche und die fünf Weißwürste kosteten 10,50 NZD. In der Metzgerei gibt es gelegentlich auch süßen Senf, aber wenn man von Kulturbanausen umgeben ist, läuft dieser hier nur ab und wandert in den Müll.

Die Weißwürste waren am günstigsten, die grobe Leberwurst und der Fleischsalat kosteten noch etwas mehr. Aber vor Tagen habe ich in einem Restaurant für 90 NZD gespeist und getrunken (3x) und die dortigen Kreationen kommen nicht annähernd an das Metzgerhandwerk des Heidelbergers heran.
Es gerüchtet Neuseeland sei so teuer, wenn es ums Essen geht. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Solange man sich von Junkfood ernährt, kann man seinen Geldbeutel ganz gut schonen. Oreos (Importware), Bananen (Importware), Äpfel (einheimische B-Ware) sowie Kekse und Kartoffelchips sind günstig. Greift man dann noch zum guten Tetrapackwein, sind die durch die einseitige Ernährung verursachten Bauchschmerzen schon so gut wie vergessen. Wovon man die Finger lassen sollte, das sind die Schokomuffins. Bei deren Verzehr spürt man förmlich, wie sich die Herzkranzgefäße mit jedem Bissen verengen. Und dann kommen die auch noch im Viererpack.
Interessanterweise finden sich hier noch so manche Innereien, die man daheim beim Metzger extra bestellen muss.

Ach und neben Schafen essen sie hier auch noch

Hunde, sowie Feijoas.
