Tajumulco

Von den zwei Holländern Caspar und Katie habe ich mir die Besteigung des höchsten Berges Zentralamerikas schmackhaft machen lassen. Besonders die ach so schöne Aussicht am frühen Morgen, wenn die Sonne aufgeht. Weshalb wir auf dem Berg übernachteten.

Der Tajumulco ist 4220 m hoch und auf etwa 4000 m schlugen wir nach drei Stunden Aufstieg unsere Zelte auf. Danach hieß es Däumchen drehen. Bis die Sonne so langsam unterging, was wir auf dem Hügel neben dran beobachten wollten. Sieht so aus.

Ansonsten gibt’s noch anzumerken wie verdammt kalt es war. Die Nacht hatte 9 1/2 Stunden von denen ich der Kälte wegen keine einzige verschlief. Wessen Liebste meint, das ist doch voll romantisch und sie müsse das unbedingt ihm aufzwingen, möge sich barfuß auf Eis stellen und Eiswürfel für mindestens fünf Minuten in die Hände nehmen. Dann ist’s vorbei mit der Träumerei und der Sonnenaufgang vom Wohn- oder Schlafzimmerfenster aus ist dann wieder ausreichend. Ich tu mir das auf jeden Fall nicht nochmal an.

Die Sanitäranlagen waren dann nicht so schockierend, kennt man ja vom Stöckel.

Was findet man hier nicht? Gipfelkreuze. Möchtegern Christen.

Chicken Bus

Am eindrucksvollsten war das genutzte Verkehrsmittel. Besser gesagt das zugehörige Team. Zu jedem Bus gehört neben dem Fahrer noch ein Kassier, Klettermaxe und Gepäckverladespezialist in Personalunion. Letzterer springt dafür aus dem fahrenden Bus, um das Gepäck der Fahrgäste entgegen zu nehmen und auf dem Dach zu verstauen. Zusätzlich bewirbt er die gefahrene Rute lautstark.

Den Fahrern ist allen ein spezieller Fahrstil gemein. Hauptmerkmal: Wahnsinn. Die Straße wird durch eine Brücke verengt, folglich muss der Gegenverkehr aus dem Weg gehupt werden. Bei den kurvenreichen Passstraßen wurde häufig an Platz gespart und so kommt nur ein größeres Fahrzeug durch die Kurve. Natürlich das, das am lautesten gehupt hat. Der Straßenverlauf ist unübersichtlich und vor einem fahren ein langsamer LKW und zwei PKWs? Rausziehen, Vollgas geben und dem Gegenverkehr zu verstehen geben, er hat Platz zu machen. Natürlich akustisch. Das gilt ebenso für die überholten Fahrzeuge. Auch die müssen in die Eisen gehen, wenn der Busfahrer es so will.

Bewundernswert finde ich bei dem Ganzen die Einheimischen. Denn die schaffen es bei dem Höllentrip auch noch vor sich hin zu dösen.

Ihren Namen haben die Chicken Busse von den transportierten bzw. angebotenen Tieren. Das nimmt aber immer mehr ab. Was jedoch nach wie vor anzutreffen ist, das sind die fahrenden Händler. Dieser hier verkauft Obst in Tüten (bolsa) für 5 Quetzales.

Shuttle Bus

Die Fahrer der kleineren Shuttles sind nicht weniger draufgängerisch unterwegs, aber ihnen ist dann doch bewusster, das ihre Fahrgäste es bevorzugen in einem Stück am Zielort anzukommen. Außerdem sind sie viel zu sehr mit Hupen beschäftigt. Nicht um andere Verkehrsteilnehmer zum Ausweichen zu bewegen, sondern um Gott und die Welt zu grüßen. Die angehupten Passanten pfeifen dann i.d.R. zurück. Gelegentlich bleiben die Fahrer auch mal stehen für ein kurzes Schwätzchen bzw. nehmen Bekannte für ein Stück des Weges mit. Selbstverständlich unentgeltlich.

Zum Schluss noch eine Preisfrage an alle mit salsa verde bzw. salsa rojo statt Hämoglobin in der Blutbahn. Wo beginnt Mexiko?