Im September regnet es hier nahezu täglich und das meist am Abend. Entsprechend war ich hoch erfreut über einen ganzen Tag Sonnenschein. Zumindest anfänglich.
Mit der Metro bin ich zur Haltestelle Potrero gefahren und von dort zum Terminal Central del Norte gelaufen. Von dort fahren Busse alle 20 Minuten nach Teotihuacán. Fahrkarten gibt es an Gate (sala) 8 bei Autobuses Teotihuacán. Ist also nicht zu verfehlen und für 100 MXN kommt man hin und zurück.
Vor Ort kauft man noch die Eintrittskarte für 70 MXN und schon kann es losgehen mit dem Treppensteigen. Vorausgesetzt man hat die Fremdenführer abgewimmelt. Ich beglückwünsche sie ja zu ihrem Wissen, aber mich interessiert überhaupt nicht was es mit der Pirámide de la Luna, der darauf zulaufenden Calzada de los Muertos

oder der Pirámide del Sol auf sich hat.
Die Schilder reichen mir völlig aus.

Ich bin nur wegen der Aussicht hin. Da mach ich doch keine 800 MXN für eine Führung locker. Und die Aussicht hat es echt in sich.

Außerdem kann ich nun weitere Ausflüge zu anderen Pyramiden getrost ausschlagen, denn:
Kennste eine, kennste alle.
Die Stufen wurden offensichtlich unter Missachtung der DIN Norm 18065 gesetzt, denn die Norm legt Wert auf Sicherheit, Schrittmaß und Bequemlichkeit, die Bauherren nicht. Der Aufstieg hat es dadurch noch etwas mehr in sich als eh schon. Denn Mexiko Stadt liegt auf 2310 m und jetzt ist mir auch endlich klar, warum ich hier so schnell platt bin. Hätte mir nicht jemand sagen können, dass ich hier auf einer aus den Fugen geratenen Almhütte unterwegs bin?

Das hat dann noch zusätzliche Auswirkungen auf die UV-Strahlung. Davon gibt es hier mehr. Und nach ein bis zwei Stunden Herumlaufen, signalisierten mir meine Arme und besonders mein Nacken, dass es ein grober Fehler war die Sonnencreme wegen dem “bisschen” Sonne daheim zu lassen.
Glücklicherweise gibt es hier ein wohlbekanntes Hausmittel (sabila). Das gibt es für 20 MXN beim örtlichen Mercado, man schneidet es in Scheiben und trägt den geligen Inhalt auf die Brandstellen auf.

Ansonsten können Gehaltszahlungen schon mal in Vergessenheit geraten.

Auf dem Gelände gibt es zig Händler, die einem allmöglichen Ramsch verkaufen wollen. Die sollten mal lieber ein paar Mülleimer aufstellen und was zu essen verkaufen.
Pro-Tipp
- Die Intensität der UV-Strahlung nimmt pro 1.000 Höhenmeter um circa 1/8 zu. Sonnencreme!
- Nicht jedes Reiseziel ist tief gelegen.